Jetzt untersucht die Gesundheitsbehörde

Freitag, 23.07.2004 Das Gebäude ist als Schandfleck in der Oberilp den Behörden lange bekannt: Rhönstraße 10 - 12. Jetzt wurde zusätzlich das Gesundheitsamt des Kreises eingeschaltet, um eine Lösung der Situation herbei zu führen.

Das Bauordnungsamt der Stadt Heiligenhaus habe die Mettmanner Behörde um Unterstützung gebeten, so Kreispressesprecherin Daniela Hitzemann gegenüber der Heiligenhauser Zeitung/WAZ. Bei einem Ortstermin sollten die gesundheitlichen Aspekte der Bewohnbarkeit unter die Lupe genommen werden. Ohnehin sind von den 88 Wohnungen nur noch 16 belegt. Was der Kreis-Ärztin Dr. Cornelia Herrnstadt an der Rhönstraße an Schimmel begegnete, habe sie noch nie gesehen. Über die sparkigen Wände verwundert sind die Vertreter der Kreisbehörde nicht. Wasser läuft nicht nur aus defekten Rohren heraus, sondern dringt in diesem feuchten Sommer auch reichlich durch das Mauerwerk ein.

Mehrfach in den vergangenen Jahren sei das Gebäude schon von der Bauaufsicht kontrolliert worden. "Wir haben anschließend immer Sicherungsmaßnahmen ergriffen", bestätigt Günter Blum, Leiter des für Ordnungsangelegenheiten zuständigen Fachbereiches bei der Stadt. Weil der Eigentümer sich um die Immobilie nicht kümmere oder nicht kümmern könne, habe die Verwaltung aus Sicherheitsgründen unter anderem Teile der mit Kunststoffplatten verkleideten Fassade entfernen lassen, offene Kellerfenster verschlossen, nach einem Brand vor Jahren sogar eine Tür ersetzt. "Das Schloss war in wenigen Tagen wieder weg", so Blum.

Nach Informationen der WAZ sollen die verbliebenen Mieter des unter Zwangsverwaltung durch einen Rechtsanwalt in Rheinland-Pfalz stehenden Gebäudes in den kommenden zwei Monaten auf andere Wohnungen in der Stadt verteilt werden. Was aus der Rhönstraße 10 - 12 wird? Ob repariert, renoviert oder abgerissen, das sei Sache des Eigentümers, stellt Günter Blum klar. Und das Gesundheitsamt des Kreises verweist auf die Zuständigkeit der Stadt bei allen bauordnungsrechtlichen Maßnahmen. Weiter zuspitzen werde sich die Lage wohl im Winter, wenn die Wasserrohre in dem nicht beheizbaren Haus zufrieren, meint Günter Blum.

23.07.2004 Von Ulrich Braun

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